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Mit einem Neujahrsgebet

Aus dem Jahr 1883, das Hermann Josef Kappen (Pfarrer der berühmten Lambertikirche im Herzen von Münster) zugeschrieben wird, möchte ich Sie herzlich im Jahr 2024 begrüßen.

Neujahrsgebet

Herr, setze dem Überfluss Grenzen
und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen
und auch Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort
Und erinnere die Ehemänner an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit
und der Wahrheit mehr Freunde.
Gib den Regierenden ein besseres Deutsch
Und den Deutschen eine bessere Regierung.
Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen
Aber nicht sofort!

Trotz 140 Jahren Reifezeit, die der Text mittlerweile hatte: Prägnanter, aktueller und mit einem schöneren Augenzwinkern kann man die „Lage der Nation“ auch heute nicht zusammenfassen. Es drückt jedoch mit dem Abschlusssatz (dass wir „Aber nicht sofort!“ in den Himmel wollen) auch aus, dass es noch Gründe gibt, zu bleiben: einmal, weil wir dem Leben dennoch Schönes abgewinnen können, andererseits vielleicht auch mit einer gewissen Hoffnung, dass sich doch etwas ändern könnte.

Mit Hoffnung hat auch in Großpostwitz das Jahr 2024 begonnen. Bereits am 07.01.2024 besuchten fröhliche Sternsinger unser Verwaltungszentrum und ich konnte den Segen der kleinen Könige für unser Haus entgegennehmen. Den können wir gut gebrauchen, um richtige Entscheidungen zu treffen, unsere Arbeit zum Wohle der Bürgerschaft zu verrichten und für den Zusammenhalt der Menschen unserer Heimat zu wirken.

Auch Freude ist ein guter Begleiter. Um einen bunten Veranstaltungsreigen für Sie vorzubereiten und Ihnen damit Freude zu bereiten, treffen sich Anfang Februar die Vertreter unserer Vereine. Zu diesem Zeitpunkt sind wir schon mitten drin in der Faschingssaison. Ich weiß ganz genau, dass sich viele auf diese schon lange freuen und in Großpostwitz insbesondere auf den Fasching des Männergesangvereins.

Natürlich gehört zum Leben die Erfahrung dazu, dass nicht alle Blütenträume reifen. Und wenn ich Ihnen noch im Neujahrsgruß 2023 zum Umbau des ehemaligen Großpostwitzer Gemeindeamtes zu Praxen schrieb: „Der Umbau beginnt jetzt im Januar und soll bis in den Spätherbst andauern.“ Dann sind wir heute eines Besseren belehrt und leider noch nicht fertig mit dem Umbau.

Bereits seit Frühjahr 2021 spielte die Vorbereitung und anschließende Umsetzung dieser Baumaßnahme eine sehr große Rolle in der Gemeinderatsarbeit. Entgegen unserer Annahme ist das erst in den 90er Jahren neu gedeckte Dach beim näheren Betrachten in keinem guten Zustand. Es weist viele aus der Ferne nicht ersichtliche Schadstellen auf und die für die energetische Ertüchtigung des Gebäudes nötigen Eingriffe hätten zu unkalkulierbaren weiteren Angriffspunkten geführt. Um an dieser Stelle dauerhafte Sicherheit zu gewähren, folgte der Gemeinderat der Empfehlung der Planer und beschloss in der Dezembersitzung 2023, das Dach neu einzudecken. Sobald die Witterung es zulässt, wird dies geschehen. Bis zum Jahresende war fleißiges Handwerkertun in fast allen Räumen zu beobachten. Elektriker, Heizungs-, Trocken-, Roh- und Fensterbauer sowie Putzer waren gleichzeitig im Einsatz. Nach einer kurzen Feiertagsruhe der Baustelle ging es in der ersten Woche des neuen Jahres gleich wieder los und ab der zweiten Woche sind wieder alle genannten Gewerke im vollen Einsatz und bald auch der Estrichleger. Größtes Augenmerk werden wir weiterhin auf die Koordinierung und richtige Verzahnung der verschiedenen Gewerke legen.

Besonders betroffen vom misslichen Zeitverzug sind unsere künftigen Mieter. Ich möchte mich an dieser Stelle bei ihnen allen bedanken, für ihre Langmut sowie dafür, dass sie stets mit uns gemeinsam die Situation neu bewerten, sich trotz großer äußerer Zwänge darauf einstellen und sich sehr stark persönlich engagieren, um Lösungen zu finden. Ein weiterer Dank sei dem Gemeinderat ausgesprochen. Er fasste sich seinerzeit den Mut, dieses ambitionierte Vorhaben anzugehen, setzte es auf Priorität eins unseres kommunalen Investitionspaketes und brachte es gegen allerlei Widerstände auf den Weg. Auf die „Überraschungen“ der Bauphase reagierte der Rat sehr einig sowie mit sachlicher Lösungsorientiertheit und die besondere Anspannung unseres Haushaltes tarierten wir fortwährend lageangepasst aus. Ich möchte auch die Gemeindeverwaltung in meinen Dank einschließen. Die Kolleginnen und Kollegen sind es, die den Willen des Rates in Form bringen, Fördermittelanträge stellen, den Bau vorbereiten und begleiten, Bauleistungen bezahlen und verbuchen sowie das menschliche Netz zwischen Mietern, Planern und einzelnen bauausführenden Betrieben knüpfen. Und auch unserem Bauhof sei mein Dank versichert. Ob einst die Beräumung des Gebäudes und kürzlich erst des Nebengebäudes, ob Bauzaunstellung, Baumfällung oder Bauheizungsbetankung – es gibt sehr viel zu tun, das nur mit richtigem Einsatz zur Vollendung gelangen kann.

Aktuell nutzt der Bauhof Zeiten, in denen kein Winterdienst geleistet werden muss, verstärkt dazu, umgefallene Bäume einzuholen, Sträucher zurückzuschneiden und Verkehrswege besser passierbar zu machen. Es wäre schön, wenn die Grundstückseigentümer unter Ihnen dies zum Anlass nähmen, zu kontrollieren, ob es auch Astwerk auf dem eigenen Grundstück gibt, das in den Verkehrsraum ragt und das deshalb zurückzuschneiden ist. Winterdienstfahrzeuge können schlechter arbeiten oder nicht passieren, wenn Wendestellen, Straßen und Gehwege zugeparkt sind. Vielen Dank an alle, die durch Mitdenken helfen, unser aller Sicherheit zu wahren.

Ich freue mich, Ihnen berichten zu dürfen, dass im ehemaligen Jugendclub Großpostwitz seit 04.01.2024 (nunmehr alle zwei Wochen immer donnerstags von 15.30 – 17.30 Uhr) ein offener Jugendtreff einlädt. Endlich gibt es ein Angebot für die Altersklasse nach der Grundschule, das dankenswerterweise maßgeblich durch den Valtenbergwichtel e.V. und Frau Weltsch begleitet wird. Wir wollen dies im zeitlichen Umfang noch deutlich aufstocken und haben Fördermittel beantragt. Der Ausgang ist zwar offen, doch der Beginn ist nun gemacht.  

Noch im Advent traf ich mich mit einer tollen Truppe junger Radfahrer und einigen Spezialisten, um das Projekt einer Bikestrecke neben dem Jugendclub nun endlich in Angriff zu nehmen. Der nächste Planungstermin Anfang Februar steht und mit vielen guten Ideen und hoffentlich eben so viel Einsatz der Biker könnte das ab Frühjahr eine schöne Strecke werden.

Trotzdem die Gemeinde selbst nur sehr beschränkt die Abläufe steuern kann: Wir werden auch 2024 zielführende Aktivitäten für einen Pflegeheimneubau im Ortszentrum von Großpostwitz nach Kräften unterstützen. Aus der Erfahrung der vielen Jahre, die aufeinander folgende Großpostwitzer Gemeinderäte quasi über Jahrzehnte diese Idee fördernd begleiteten, bin ich zurückhaltend mit Euphorie. Festzuhalten gilt es jedoch: Es gibt derzeit wieder gute Vorzeichen, dass 2024 der Bau beginnen kann.

Am Anfang des Jahres beginnt auch der Reigen der Jahreshauptversammlungen der Ortsfeuerwehren unserer Gemeinde. Man schaut auf das zurückliegende Jahr zurück, hält das Gute fest und grenzt das Verbesserungspotential ein, um es künftig zu heben. In unserer Gemeinde sehe ich die Einsatzbereitschaft beim Dienst als sehr hoch an, denn beispielsweise: Auch kurz nach dem Abendessen am Heiligabend 2023 waren die Kameraden wieder im Einsatz, um bei einem Verkehrsunfall die Lage abzusichern. Herzlichen Dank an Euch alle – durch Euch wird Großpostwitz sicherer!

Und da ich nun schon wieder quasi im letzten Jahr bin, will ich auch gern an das wirklich sehr schöne Glühweinfest am 1. Advent erinnern und allen Protagonisten (Standbetreiber, Organisatoren, Technikvorbereiter, Auf- und Abbauer, Sänger, Weihnachtsmann samt Mobilvorbereitern, GÄSTEN) danken, dass wir hiermit eine schöne Tradition am neuen Standort besonders gelungen festigen konnten.

Kurz darauf hatten Bürgermeister Thomas Polpitz, Pfarrer Kästner und ich erstmals alle Seniorinnen und Senioren der Gemeinden Großpostwitz und Obergurig zu einer gemeinsamen Advents- und Weihnachtsfeier in die Sport- und Mehrzweckhalle nach Obergurig eingeladen. Für Verpflegung und Unterhaltung sowie einen Bustransfer war bestens gesorgt. Neben einer wunderschönen Kulisse (Danke an den Oberguriger Bauhof dafür!) und einem tollen Programm waren es besonders die zahlreichen Kontakte der vielen Teilnehmer, die diese Veranstaltung so besonders machten.

Wir sind nun „drin“ im neuen Jahr 2024. Was es uns bringt, kann keiner erahnen. Heute, da ich Ihnen (aus drucktechnischen Gründen) diese Zeilen schreibe, steht mit dem 08.01.2024 ein Tag bevor, der die Bauern, das Handwerk und viele Dienstleister mit vielen Aktionen solidarisch vereint, um die Bundesregierung mit Nachdruck an ihren Auftrag zu erinnern, dass sie FÜR das deutsche Volk tätig sein soll.

Möge diese Erinnerung fruchten!

Namens des Gemeinderates, der Gemeindeverwaltung und ganz besonders in meinem eigenen Namen wünsche ich Ihnen von Herzen alles Gute im neuen Jahr. Möge es für Sie und Ihre Familien ein friedvolles, gesundes und glückliches werden!

Ihr Bürgermeister Markus Michauk

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