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"Alles neu macht der Mai"

Als der Schriftsteller Hermann Adam 1820 sein bekanntes, gleichnamiges Frühlingslied schrieb, meinte er damit das Aufblühen der Natur und damit die Aufbruchstimmung nach dem Ende des Winters.

Verfolgt man die Schlagzeilen der letzten Wochen, so will uns auch die Politik das Bild der positiven Wende vermitteln.

Man freut sich, dass die Inflationsrate im April auf 7,2 % gefallen ist. Die Bundesregierung hebt ihre Konjunkturprognose für das Jahr 2023 von 0,2% auf 0,4% an. Verschiedene Energiepreisbremsen kommen bei den Bürgern an, ab Mai dürfen alle das 49-Euro-Ticket im öffentlichen Personenverkehr nutzen und so weiter.

Gewichtet man aber die Zusammenhänge, vermag dies als positiver Trend nicht zu überzeugen.

Denn: Nur weil mit staatlichen Zuschüssen - teils aus „Sondervermögen“ und deshalb auf Pump - Preise künstlich gesenkt werden, befindet sich die Inflationsrate jetzt wieder auf dem Niveau von vor etwa einem Jahr (damals schrieb ich übrigens bereits im Amtsblatt: „Diese trockenen Zahlen bedeuten, sollten sie sich verstetigen, dass man für Güter, die man heute für 100 € kaufen kann, bereits in zehn Jahren 200 € aufwenden muss“).

Ja, schon wieder oder immer noch befindet sich die Welt in einer Sondersituation. Doch dazu die Menschen von staatlichen Zuschüssen immer abhängiger zu machen, erscheint mir als der gleitende Übergang von der proklamierten „sozialen Marktwirtschaft“ zum Sozialismus. Hierzulande haben wir diesen als mangelverwaltende Planwirtschaft kennengelernt und wollten uns seinerzeit davon lösen…

Schaut man andererseits in die Natur, ist es wahrlich eine Wonne, wie die Felder ergrünen, die Bäume erblühen und der Frühling tatsächlich das Zepter übernimmt. In unserer Gemeinde heißen wir den Lenz herzlich willkommen. Nachdem der Bauhof den (mit Fördermitteln aus dem simul⁺Mitmachfonds und großzügigen Spenden finanzierten) neuen Spielplatz in Ebendörfel zeitgerecht nutzbar machte, konnten wir ihn am Rand des „Frühlingsfeuers“ am 22.04.2023 für die Kinder freigeben. Letztere nahmen ihn begeistert an und so haben ihre Eltern nun einen schönen Platz, um sich entspannt zu treffen und über alles Wesentliche ins Gespräch zu kommen. Danken möchte ich allen Kameraden der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr und ihren Unterstützern, die den zahlreichen Anwesenden so liebevoll diesen gemütlich-festlichen Rahmen widmeten.

Bereits eine Woche später pflegten wir mit dem „Hexenbrennen“ – diesmal bei Kaiserwetter – eine gute alte Tradition. Mein Dank gilt allen freiwilligen Helfern, der Ortswehr Cosul und den Eulowitzer Vereinen, die den Besuchern in Cosul und Eulowitz schöne Stunden bereiteten. Auch in den Nachbargemeinden gab es so manche Gelegenheit, sich zu treffen und „die letzten Geister des Winters zu vertreiben“. Bei vielen Gelegenheiten hörte ich dazu Bedauern, dass in Großpostwitz selbst kein Feuer einlud. Wir sollten uns nicht immer nur auf die verlassen, die es früher immer organisierten und hohen Einsatz brachten. Es ist auch gar nicht nötig, dass sich immer nur ein Verein oder die Feuerwehr verantwortlich fühlen. Wenn wir die Aufgaben verteilen und auch Menschen beteiligen, die nicht fest in einer Organisation gebunden sein wollen, kann es Spaß machen, für alle einen schönen Abend zu bereiten. Es muss nicht das größte Partyzelt, die lauteste Musik und ein Großaufgebot von Sicherheitskräften werden. Die Möglichkeit, am Feuer gemütlich ins Gespräch zu kommen, wäre ein schöner Anfang. Lassen Sie uns 2024 den Versuch unternehmen, auch in Großpostwitz die alte Tradition wieder aufzunehmen. Wer daran mitwirken würde (egal bei einer Feuerwache, beim Auf- oder Abbau), melde sich bitte ab sofort unter gemeinde@grosspostwitz.de oder auch persönlich bei mir.  

Auch wenn der Wonnemonat viele Feiertage bereithält, werden wir nicht ruhen und uns weiter der Gestaltung unserer Gemeinde widmen.  

So startet endlich die Wiederherstellung der Uferbefestigung am „Hainitzer Wasser“. Die Bauzeit ist bis zum 30.06.2023 angesetzt. Ich freue mich insbesondere für die Anwohner sehr, dass dieses langwierig vorbereitete Projekt nun tatsächlich umgesetzt werden kann.  

Der Umbau des ehemaligen Großpostwitzer Gemeindeamtes kam leider aus dem Zeittakt. Die Statiker sehen - nachdem bestimmte Bereiche jetzt offen sind - zusätzlichen Ertüchtigungsbedarf, der vor Umsetzung der Berechnung bedarf und so den weiteren Ablauf verzögert. Alle geben ihr Mögliches, die Zeitabläufe nun noch weiter zu optimieren.

Allerorten wird das Grün auf kommunalen Flächen und an den Straßen unseren kommunalen Bauhof jetzt wieder fordern und auch auf den privaten Grundstücken wächst und gedeiht es mit Ihrer Hilfe. So sehr uns dies auch freut: Gelegentlich wuchern Sträucher und Bäume in den öffentlichen Verkehrsraum und bergen durch die schlechte Sicht Gefahren. Bitte helfen Sie mit, den Verkehrsraum einsichtig zu halten und Verkehrs- und Straßennamensschilder nicht zuwachsen zu lassen. Vielen Dank bereits jetzt vorab!

Für den 07.05.2023 sind Sie herzlich zum „Rundwandertag“ rings um den Drohmberg eingeladen.

Kommen Sie gut hinein in den Wonnemonat Mai!

Bereits jetzt wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein schönes Pfingstfest

Ihr Bürgermeister Markus Michauk

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