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Ruhig Blut bewahren und dazu noch den gesunden Menschenverstand einsetzen!

Das ist nicht gerade einfach in diesen Tagen.

Eigentlich sind Sommerferien und viele Familien dürfen den wohlverdienten Urlaub antreten.

So richtige Entspannung kommt jedoch leider nicht bei allen auf, denn da überrollen uns Hitzewellen mit tagelangen Mitteltemperaturen nahe 40 Grad. Hunderte Hektar Wald brennen ganz nahe in Brandenburg und in der Sächsischen Schweiz (Brandgeruch und Ascheregen in Großpostwitz, große Solidarität und bewundernswerter Einsatz der Helfer eingeschlossen).

Über hunderttausend Menschen haben sich auf ihren Urlaub gefreut. Da streikt das Flughafenpersonal und die Flüge finden nicht statt.

In den Nachrichten wird noch immer über den Ukraine-Konflikt berichtet und die drohende Hungersnot in weiten Teilen der Welt ist real, wenn es nicht zu ausreichend Getreideexporten kommt.

Fast stündlich hören wir neue Hiobsbotschaften über Gasmangel und einzuleitende Gegenmaßnahmen. Baumärkten haben nahezu keine Heizlüfter, Öfen oder Notstromaggregate mehr vorrätig. Brennholzpreise gehen durch die Decke.

Getreu dem Motto „Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich“, kann man aus seriösen Medien erfahren, dass Deutschland in den Monaten Mai und Juni so viel (des aktuell sehr teuren!) Gas in Strom umwandelte wie noch nie. Grund hierfür sind die abgeschalteten Kohle- und Kernkraftwerke, die nun keine preiswerte Grundlast mehr liefern.

Parallel läuft eine hitzige Debatte, wer, was und wie sparen muss, damit die Gasspeicher vor dem Winter halbwegs gefüllt sind. Auch hätten wir es früher als skurril bezeichnet, wenn uns Politiker vorgeschlagen hätten, den dicken Pulli anzuziehen und dafür die Heizung auf höchstens 15-19 Grad einzustellen oder doch gefälligst nur zwei Minuten zu duschen statt zehn.

Ich muss dies alles nicht werten. Dazu sind Sie sehr gut selbst in der Lage!

Manche/r mag meinen: Was will der uns immer über die ganze Welt und über die große Politik erzählen? Nun: Irgendwie kommt diese immer direkt bei uns an und wir müssen damit umgehen. So wie Sie zu Hause, muss auch die Gemeinde stets einen Weg finden, mit den neuen Bedingungen umzugehen.

Nachdem uns jahrelang suggeriert wurde, die Heizungsumstellung auf Gas wäre der ausschlaggebende Weg zur Klimawende, sind wir heute flächendeckend im Bann dieses Weges. Neben den vielen privaten Haushalten und der Industrie schließt das die öffentliche Hand ein. Auch in unserer Gemeinde beheizen wir mittlerweile den größten Teil unserer Häuser (Schule, Verwaltungszentrum, Begegnungsstätte, Sportlerheim…) mit Gas. So wir allesamt in diesem Winter überhaupt genügend des Energieträgers bekommen, wird er uns enorm viel kosten.

Auch elektrischer Strom wird deutlich teurer werden.

Unter Maßgabe dieser harten Fakten ist es die Aufgabe des Gemeinderates und der Verwaltung – so wie Sie es in Ihrem privaten Umfeld ebenfalls tun werden – „ruhig Blut zu bewahren“ und den gesunden Menschenverstand einzusetzen, um vorzusorgen und Sparpotential soweit als möglich zu heben. Wie vermutlich in vielen Privathaushalten auch, werden wir dabei auf Einiges an Komfort und gewohnten Standards verzichten müssen. Wir sind gezwungen, unsere bisherige Normalität in einem neuen Lichte zu betrachten, denn im bisherigen Umfang wird diese schlicht nicht mehr bezahlbar sein. Also gilt es umzudenken.

Beispielsweise das Straßenlicht muss in nutzungsarmen Zeiten (u.a. um Mitternacht) nicht unbedingt betrieben werden. Es wird über das Heizregime in unseren Häusern zu reden sein und dazu ist das Mitmachen – möglichst auch das Wollen - der Nutzer gefragt. Es gibt gewiss noch viele weitere Felder, die wir angehen müssen. Ob Verwaltung, Bauhof, Schule, Kindergarten oder Vereine, alle können kreativ werden und einen Teil beitragen. Dabei geht es nicht um das Übertrumpfen irgendwelcher politischen Vorgaben, sondern vor allem darum, sich mit gesundem Menschenverstand neu zu orientieren, um die Mehrkosten schultern zu können.

Nach diesem Blick nach vorn lenke ich ihn ein paar Wochen zurück. Zweimal waren Sie an die Wahlurnen gerufen, um einen neuen Landrat zu wählen. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, allen ehrenamtlichen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern zu danken. Die Wahlverantwortlichen in der Verwaltung bereiteten diese mit hohem Einsatz vor. Viele Kolleginnen und Kollegen unterstützen sie dabei. Der Bauhof transportierte routiniert die Lokaleinrichtungen und rüstete sie jeweils ab. Nur durch Ihrer aller Bereitschaft war es möglich, all unsere Wahllokale an beiden Tagen ordnungsgemäß zu besetzen. Mein Dank gilt auch Ihren Familien, die Sie an diesen Tagen entbehren mussten. Erneut darf ich auch der miunske GmbH danken, dass wir ihre Räumlichkeiten traditionell wieder nutzen durften.

Zu einer weiteren Tradition entwickelte sich in den letzten Jahren das Grillfest des Seniorenklub Großpostwitz e.V. bei und mit den an Lebenserfahrung fortgeschrittenen Kameraden der Ortsfeuerwehr Ebendörfel. Ende Juni war es wieder soweit. Ich möchte mich für die Einladung, die angenehmen Gespräche und die ausgelassene Stimmung recht herzlich bedanken.

Anfang Juli dann feierte die Gemeinde Obergurig ein sehr gut vorbereitetes, viertägiges Fest zu ihrem 750. Ortsjubiläum. Viele Großpostwitzer waren an mehreren Tagen dabei, genossen die zahlreichen Angebote und feierten mit den Obergurigern. Es war ein sehr schönes Fest, bei bestem Wetter, das uns lange in guter Erinnerung bleiben wird. Vielen Dank auch hier an alle, die uns so herzlich willkommen hießten.

Mitte Juli gab es ein Fußballfest im Spreetal-Stadion in Großpostwitz. Vor 900 Fans absolvierte die SG Dynamo Dresden ein Testspiel gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf und gewann mit 3:1. Der SV Oberland Spree e.V. bereitete das Event engagiert vor und sicherte einen tollen Ablauf.

Am 15. Juli eröffnete im Ortszentrum von Großpostwitz das Ristorante „La Strada“. Vom ersten Tage an ist das Lokal samt Außenbereich bestens besucht und es herrscht wieder Leben in der Ortsmitte. Der Start ist also gelungen. Wir wünschen der Gastwirtschaft alles Gute und freuen uns, dass sie Großpostwitz bereichert!

Gar nicht weit entfernt endeten quasi mit dem Schuljahr die Arbeiten am Buswendeplatz Pilgerschänke. Der Ampelbetrieb konnte endlich aufgehoben werden und die offizielle Übergabe steht für Anfang August an. Im Kreuzungsbereich zur Bahnhofstraße erfolgen noch ein paar Anpassungsarbeiten und danach werden wir im Straßenverkehr und im ÖPNV wieder Normalbetrieb unter verbesserten Bedingungen haben.

Gern erwähne ich immer die klein erscheinenden Beiträge, die ein jeder zu leisten vermag und die vielen Gutes tun. Hier darf ich diesmal eine junge Dame und vier junge Herren erwähnen, die sich an ihren „sozialen Tagen“ für die Gemeinde einsetzten. Sie strichen verrostete Wegbegrenzungen und verschönerten damit den Ort, bereiteten einen Basketballkorb für die demnächst geplante Aufstellung für unsere Jugendlichen vor und halfen in der Grundschule. Den Lohn ihrer Arbeit spendeten sie für soziale Projekte. Ich freue mich darüber und kann nur sagen: Toll!

Zum Wohle aller spendeten auch die Unterstützer des geplanten Spielbereiches am Jugendheim in Obereulowitz. Nachdem der Bauhof einige Vorarbeiten leistete, errichtete Mario Kott im Juli einen schicken Spielturm mit großer Nestschaukel. Doch noch bevor wir das Gelände fertigstellen konnten, wurde Ende Juli die Nestschaukel abmontiert und feige gestohlen. Der Schaden liegt nahe am vierstelligen Bereich und ist umso trauriger, als dass damit private Spenden nicht mehr ihrem Zweck zukommen. Zum weiteren Verlauf werde ich Ihnen berichten.

Für den Spielbereich am Feuerwehrstützpunkt Ebendörfel kommen nun nach und nach die Geräte an und die Chancen wachsen, dass wir noch dieses Jahr die Inbetriebnahme erleben dürfen.   Auch das neue Spielgerät für die Grundschule wird bald errichtet und soll zum Schuljahresbeginn einsatzbereit sein.

Bis dahin jedoch sollen alle Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern die Ferien und  ihren Urlaub genießen dürfen.

Tanken Sie und tankt Ihr Kraft!

Ich wünsche Ihnen und Euch eine schöne Zeit und tolle Erlebnisse!

Ihr Bürgermeister
Markus Michauk

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