Aktuelles

„Die Inflationsrate in Deutschland wird im März 2022 voraussichtlich +7,3% betragen.“

lautete die kürzlich erschienene Pressemitteilung Nr. 137 des Statistischen Bundesamtes.

Diese trockenen Zahlen bedeuten (sollten sie sich verstetigen), dass man für Güter, die man heute für 100 € kaufen kann, bereits in zehn Jahren 200 € aufwenden muss. Unabhängig von der Mathematik spürt ein jeder Tag für Tag, dass an der Preisfront etwas mächtig „schief läuft“. Noch erscheint es mir schwer vorstellbar, dass sich Löhne, Gehälter und Renten in zehn Jahren verdoppeln werden. Doch selbst wenn dies so wäre, müssten ja auch die Preise wieder entsprechend steigen. Eine schier unendliche Spirale wurde also in Bewegung gesetzt.

Nun müssen wir beobachten, dass Geld massiv in Rüstung umgelenkt wird, die schlussendlich dazu dient, Infrastruktur, Güter und Herstellungskapazitäten zu zerstören. Die Ressourcen werden dadurch weiter verknappt und deshalb nochmals teurer. Dabei ist unsägliches menschliches Leid noch gar nicht mit beschrieben.

Man kann daran sehr deutlich erkennen, dass der Frieden der Schlüssel des bisherigen Wohlstandes Europas und weit darüber hinaus war. Ihn anzustreben, sollte oberste Priorität aller politisch Handelnden sein. Leider erleben wir in der Realität aktuell eine gänzlich andere Politik.

Generalmajor Carl von Clausewitz schrieb in einem seiner bekanntesten militärwissenschaftlichen Werke bereits im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“

Möge es möglichst bald gelingen, zu den Mitteln der Politik zurückzukehren, die den Menschen Unversehrtheit und Zukunft sichern!

Neben den finanziellen Auswirkungen der militärischen Aktivitäten erleben wir zunehmend - auch ganz konkret in unserer Gemeinde - Menschen, die aus ihrer Heimat flohen. Wir versuchen in der Verwaltung, ihnen nach Kräften durch Spendenlenkung, Verfahrenswegweisung, Formularausfüllunterstützung und Helferkoordinierung beizustehen. Das enorme persönliche Engagement ehrenamtlicher Helfer ist absolut hervorzuheben und nur Dank dessen kann überhaupt irgendwie, der Situation angemessen, agiert werden. Die folgenden Verwaltungsprozesse in den zuständigen Behörden erscheinen mir als nicht auskömmlich personell aufgestellt, um der Lebenswirklichkeit entsprechen zu können. In dieser Sondersituation sei allen Respekt gezollt, die sich ihr stellen. In Großpostwitz wohnen bereits einige Familien in festen Wohnungen und sowohl im Kindergarten als auch in der Grundschule spielen bzw. lernen bereits ukrainische Kinder.

Ich danke allen, die sich nach dem Unterstützungsaufruf im letzten Amtsblatt meldeten. Wir wollen in der Gemeindeverwaltung Großpostwitz-Obergurig die Aktivitäten für unsere beiden Gemeinden koordinieren und bitten deshalb weiterhin alle, die mitwirken wollen, unseren Gästen den Weg zu ebnen, sich (unter Angabe von Name und Telefon/Mailkontakt) bei uns zu melden. Am einfachsten geht dies unter:

gemeinde@grosspostwitz.de

Obwohl wir seit dem Steuereinbruch des letzten Jahres meinten, die kommunale Haushaltssituation sei ausgesprochen angespannt, gilt es nun festzuhalten: Die eingangs beschriebene Inflation und das schwer kalkulierbare politische Umfeld setzen neue Grenzen. Wir müssen in Großpostwitz den eingeschlagenen Kurs der Konsolidierung der Gemeindefinanzen strikt einhalten und unsere Ziele nach Umsetzbarkeit hinterfragen bzw. priorisieren.

Das vom Gemeinderat auf Priorität Eins gesetzte Ziel, der Umbau des ehemaligen Gemeindeamtes zum medizinischen Zentrum, kann leider noch nicht aktiv in die Umsetzungsphase gehen. Bis heute (Stand 25.04.2022) wurde der bereits Anfang Februar beschlossene Haushalt durch die Rechtsaufsicht noch nicht beschieden und somit ist die Finanzierung leider bisher nicht gesichert.

Seit 21. März 2022 läuft der Tiefbau beim Vorhaben „Buswendeplatz Pilgerschänke“ nahezu planmäßig und prägt nun die Abläufe und Ansichten unserer Ortsdurchfahrt. Unser Dank gilt allen, die durch gegenseitige Rücksichtnahme die Einschätzung zulassen: „Die Verkehrseinschränkungen hielten sich bisher in einem überschaubaren Rahmen.“

Der Umbau des ehemaligen Bahnhofes zum Verwaltungszentrum für die „Gemeindeverwaltung Großpostwitz-Obergurig“ ist nahezu abgeschlossen. Auch die Außenanlagenbauer beendeten ihre Arbeiten und wir werden Ihnen bald berichten, in welchem Rahmen wir das Gesamtensemble offiziell seiner Nutzung übergeben und die Öffentlichkeit zu einem Tag der offenen Tür einladen.

Seit Ende März erreichten uns Hinweise zu defekten Straßenbeleuchtungen (u.a. im Bereich Landhaus-, Linden-, Berg- und Güterbahnhofstraße sowie im Spreetal). Grund ist ein Defekt im Erdkabelnetz. Auch in Mehltheuer sorgt ein beschädigtes Stromkabel für Einschränkungen. Die notwendigen Tiefbauarbeiten zur Instandsetzung sind vorbereitet (Ortung, Schachtscheine einholen…) und sie sind nun seitens der Baufirma für Anfang Mai eingeordnet. Wir hoffen, dass der unbefriedigende Zustand damit endlich beendet werden kann.  

Der 25. Tag des Bautzener Stadtwaldes fand dieses Jahr auf dem Drohmberg statt. In einer Baumpflanzaktion wurden durch die interessierten Teilnehmer nach einem sehr schönen Rahmenprogramm ca. 1000 neue Bäume gesetzt.

Nachdem wir durch das Auf-Stock-Setzen der Pappeln am Gewerbepark kurz vor Weihnachten einige Aufmerksamkeit erregten, erfolgte (ermöglicht durch die Förderung aus der „Richtlinie Natürliches Erbe“) noch vor Ostern die Anpflanzung einer Baumreihe mit Winterlinden. Freuen wir uns an den neuen einheimischen Gehölzen! Sie werten an dieser Stelle den Ortseingang in unsere Gemeinde deutlich auf.

Am Jugendheim Eulowitz begannen Anfang April die Vorbereitungen zum Bau des Spielplatzbereiches und am Waldspielplatz in Großpostwitz wurden die Arbeiten an den Spielgeräten und am Zaun fortgesetzt. Der bereits lange gewünschte Bolzplatz im Spreetal wird in Kürze nutzbar sein und so sollen insbesondere unsere jüngsten und jungen Einwohner sich in ihrer Heimat gut aufgehoben fühlen.

Endlich scheint es auch in einem Projekt Bewegung zu geben, das den Gemeinderat und die Einwohnerschaft mittlerweile Jahrzehnte beschäftigte und unsere betagte Einwohnerschaft besonders interessieren dürfte. In der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 05.05.2022 soll uns das Projekt „Seniorenpflegeheim Großpostwitz“ vorgestellt werden.

Ich freue mich, dass es dieses Jahr in einigen Ortsteilen wieder Hexenbrennen geben wird und somit eine tief verwurzelte Tradition weiter gepflegt werden kann.

Und so bleibt es dabei, dass nicht nur die großen Dinge sehr wichtig sind, unseren Ort lebendig und lebenswert zu halten. Entscheidend ist die Summe der Beiträge aller Einzelnen, die sich einbringen. Ihnen allen sei dafür gedankt.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen guten Start in den Wonnemonat Mai!

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Bürgermeister Markus Michauk

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