Aktuelles

„Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los“

stellt Goethe in seiner Ballade „Zauberlehrling“ bereits im Jahre 1797 fest und recht hat er bis heute.

Aktuell vermelden unsere Medien, was Deutschland ein „Energiepreisdeckel“ kosten würde. Man liest dazu: „Um den Endverbraucherpreis für Strom um einen Cent pro Kilowattstunde zu senken, müsse der Staat 1,3 Milliarden Euro aufbringen. Um den Gaspreis um einen Cent zu senken, seien sogar 2,5 Milliarden Euro erforderlich.“ Wie die Diskussion dazu ausgehen wird, ist noch völlig offen. Schauen wir bei dieser Gelegenheit nur dreieinhalb Jahre zurück. Am 07.02.2019 erschien ein NTV-Artikel, der nur stellvertretend für viele damalige Meldungen steht. Ich will Ihnen ein paar Passagen zitieren: „Die USA drängen die EU-Staaten dazu, das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 über eine Reform von EU-Richtlinien doch noch zu kippen.“ „Dass die EU von russischem Gas abhängig sei, berge Risiken für Europa und den Westen insgesamt.“ „Die Bedenken der USA könnten allerdings noch einen anderen Grund haben: Beobachter vermuten auch, dass die USA ihr teureres Flüssiggas nach Europa liefern wollen.“

Die sich daraus ergebenden Fragezeichen lasse ich absichtlich stehen. Festzuhalten ist jedoch, dass diese Pipeline nie in Betrieb ging und (die vom Übertragungsvolumen identische Pipeline) Nord Stream 1 mittlerweile auch kein Gas mehr liefert. Die Konsequenzen sind unübersehbar.

Egal wer unsere neuen Lieferanten (USA, Aserbaidschan, Vereinigte Arabische Emirate etc.) sind. Trotzdem bleibt die Sorge: Wie sollen wir die exorbitant steigenden Energiekosten bezahlen? Hierzu wird es in den nächsten Monaten enorme Herausforderungen geben. Leider gibt es kein Patentrezept und jeder Einzelne ist gefragt, sich und uns alle zu schützen.

So verstehe ich auch den Platz der Gemeinde in unserer Gemeinschaft. Wir stehen deshalb in der Pflicht, in allen unseren Einrichtungen (Verwaltung, Schule, Kindergarten, Feuerwehr, Vereinslokale…) das Erforderliche im Licht aktueller Rahmenbedingungen zu überprüfen und ggfls. neu zu definieren. Ob Raumtemperatur, Energieträger, Beleuchtungsintensität oder Straßenlichtzeiten – alle Faktoren in Summe sind zu betrachten. Dieser Prozess läuft nun schon recht lange und wir setzen ihn nicht mit Aktionismus aber Schritt für Schritt um. Schlussendlich dient er dazu, als Gemeinde dauerhaft zahlungsfähig zu bleiben. Bisher hatten wir Sommer und insofern gute Startbedingungen. Deshalb gelang uns das ganz gut. Wenn alle sich beteiligen, haben wir angemessene Voraussetzungen, auch für den Winter!

Mit Blick auf Corona genießen wir es nach wie vor, dass wir uns jederzeit und überall zusammenfinden können. Dazu gab es glücklicherweise mehrere Gelegenheiten in letzter Zeit.

Die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am 02.09.2022 schloss das Jahr 2021 formell ab. Die neue Wehrleitung wurde gewählt und dann ging der Abend in eine Dankeschön-Veranstaltung für alle über, samt der besseren Hälften der Kameradinnen und Kameraden. Es war ein sehr schöner Abend und ich wiederhole meine Worte inhaltlich gern: „Die Kameradschaft in allen Ortswehren lebt, dies schätze ich überaus und für die Einsatzbereitschaft und den Ausbildungsstand - welche ich in vielen Einsätzen eindrucksvoll erleben durfte - danke ich jeder/jedem Einzelnen für unsere Gemeinde!“

Am nächsten Wochenende, am 10.09.2022, begingen der Männergesangverein Großpostwitz e.V. sein 140. Jubiläum und der Angelsportverein 92 Großpostwitz-Obergurig e.V. sein 30jähriges Bestehen. Der Männergesang wurde von einem erlesenen Gastchorensemble gestützt und das zahlreich erschienene Publikum dankte es mit viel verdientem Beifall. Die Abendveranstaltung war sehr gelungen und ein erfreulich lebensnahes Zeugnis der Verbundenheit beider Vereine. Vielen Dank allen Mitwirkenden und Organisatoren!

Am Sonntag, dem 25.09.2022, fand nach einer „gewissen Auszeit“ endlich wieder der Rundwandertag statt. Dieses Jahr gab es parallel dazu auf dem Königsweg eine Kinderrunde. Wir hatten quasi Kaiserwetter, in Klein-Kunitz trafen wir dann aufeinander und wurden „königlich“ bewirtet. Vielen Dank auch hier allen, die zum Gelingen beitrugen!

Der Abriss des ehemaligen Schlecker-Gebäudes ist geschafft und somit gibt es Platz für Neues. Das Nebengebäude des ehemaligen Bahnhofes wird auch noch vor dem Winter „schick“ und vor allem für die Jugendfeuerwehr einsatzfähig gemacht. Wie orientieren uns also weiterhin nach vorn.

Egal was der Herbst und der Winter uns bringen mögen. Großpostwitz sollte zusammenhalten und daraus seine Kraft gewinnen. Genießen Sie die schönen Seiten des Herbstes!

Ihr Bürgermeister,
Markus Michauk

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