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Der „NATO-Bündnisfall“

tritt ein, wenn eines der in der NATO organisierten Länder bewaffnet angegriffen wird. Dann werden alle Länder des Bündnisses dieses Land unterstützen, als wären sie selbst betroffen. Wenn also Litauen Opfer eines Angriffes würde, stünde Deutschland ihm bei.

Da unser Land dann direkt in Kampfhandlungen verwickelt sein könnte, wird der Bundestag wohl den „Spannungsfall“ beschließen. Das ist die Vorstufe des „Verteidigungsfalles“, also des Umstandes, dass das Bundesgebiet selbst angegriffen würde. Die seit 2011 ausgesetzte Wehrpflicht, gilt im Spannungsfall wieder für alle Männer vom 18. bis zum 60. Lebensjahr.

Viele unserer Jugendlichen haben ein Szenario, dass jeder junge Mann zunächst einmal einen Grundwehrdienst zu leisten hat, überhaupt nicht mehr für ihre Lebensplanung vorgesehen. Die sich dramatisch überschlagenden Ereignisse in Europa sollten aber nachdenklich machen, ob die Wehrpflichtaussetzung richtig war. Aufgrund des schlechten Ausstattungsgrades und des katastrophalen technischen Zustandes der Ausrüstung der Bundeswehr musste man dieser Tage von hochrangigen Heeresinspekteuren vernehmen „die Bundeswehr stehe mehr oder weniger blank da“ und deshalb bezweifeln sie die Verteidigungsfähigkeit des Heeres.

Als ich im letzten Amtsblatt meine Sorge über die Entwicklung der geopolitischen Lage und den laxen Umgang der von unseren Nachbarn als „Deutschland“ wahrgenommenen Politiker zum Ausdruck brachte, wies ich bereits darauf hin, dass uns das alle angehen wird.

Die Situation kann sich täglich, stündlich, vielleicht schon während ich dies schreibe, verändern und wir können nur hoffen, dass keiner der oben beschriebenen „Fälle“ eintrifft. Doch Konsequenzen werden wir auf alle Fälle spüren. Damit meine ich nicht nur, dass Deutschland nach den berühmten 5.000 Helmen nun doch militärische Ausrüstung an die Ukraine liefert und dass die Bundeswehr mit 100 Milliarden Euro wieder einsatzfähig gemacht werden soll.

Ich meine, dass wir - selbst wenn der Frieden bei uns erhalten werden kann – eine radikale Umstellung in der Energieversorgung erleben werden. Der Handel mit den Russland eng verbundenen Staaten wird zum Stillstand kommen und so auch wesentliche Wirtschaftszweige bei uns treffen. Es wird Versorgungsengpässe verschiedenster Art geben und wir müssen uns auf einen massiven Flüchtlingsstrom einstellen.

Wir leben nun in einer neuen Wirklichkeit!

Und wenn wir schon dachten durch Corona stark gefordert worden zu sein, so werden wir nun umso mehr Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe brauchen. Wir müssen uns neu aufstellen, uns unserer Stärken besinnen und diese zum Wohle unserer Mitmenschen einsetzen.

Sicher ist unser persönlicher Einfluss auf die Weltpolitik verschwindend gering. Doch wenn wir in unseren Familien, in den Betrieben und in den Vereinen unserer Gemeinde unsere Ideen und unser Handeln bündeln, können wir ihre Auswirkungen besser meistern.

Auch das kurzfristig organisierte ökumenische Friedensgebet vom 27.02.2022 in der evangelischen Kirche Großpostwitz - das uns mit vielen anderen Orten verband - zeigt, dass wir als Menschen hier an die Menschlichkeit der Kämpfenden appellieren und ihnen aufzeigen wollen: „Ihr seid nicht allein.“

Inwieweit sich auch die Prioritäten für unsere Gemeinde ändern werden, bleibt abzuwarten. Zunächst  versuchen wir, Kurs zu halten und werden ab 21. März 2022 den Betrieb der „Gemeindeverwaltung Großpostwitz-Obergurig“ im umgebauten Bahnhof aufnehmen. Zu diesem freudigen Ereignis, auf das wir lange hinarbeiteten, wird Ihnen in einem separaten Artikel berichtet.

Im März beginnt der Tiefbau hinsichtlich des  Ausbaus des Buswendeplatzes Pilgerschänke.

Wir hoffen, dass bald unser im Februar beschlossener Haushaltsplan für 2022 durch die Rechtsaufsicht gebilligt wird. Nur dann dürfen wir weitere Ihnen bereits vorgestellte Maßnahmen starten.

Schlussendlich erwarten wir mit Ihnen im März den Entfall eines Großteils aller Anti-Corona-Maßnahmen und dadurch eine Normalisierung in vielen Lebensbereichen.

Ich wünsche Ihnen gerade jetzt ganz besonders Frieden, Gesundheit und vor allem Zuversicht!

Ihr Bürgermeister,
Markus Michauk

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