Aktuelles

Die „Bundesnotbremse“

wurde – wie in ganz Deutschland - auch in Großpostwitz gezogen.

Für mich persönlich steht das Wort auf der Rangliste der Unwörter des Jahres weit oben. Denn es wird in seiner Wirkung unser Leben eine viel zu lange Zeit nachhaltig beeinflussen und statt „Bremse“ sehnen wir uns nach wenigstens einem „Hauch von Zuversicht“.

Mindestens bis Mitte des Jahres 2021 wirkt dieses Gesetz.

Ich unterstütze es ausdrücklich, dass Sachsen eine endlich bundeseinheitliche Ausformung der Regeln unterstützte, sich aber dennoch einer undifferenzierten Schließung von Schulen klar entgegen stellte. Denn wir hatten gute Erfahrungen gesammelt mit Präsensunterricht. Er bedeutete nicht nur „Lernen“ für die Kinder, er entlastete auch die Eltern von einer „zweiten Schicht“ zu Hause und schaffte damit Familienfrieden in einer sowieso schon angespannten Ausnahmesituation.

Scheinbar hat man wenigsten erkannt, dass einige Berufsgruppen wichtiger für „ das System“ sind als letztes Jahr und es gibt dahingehend Zugeständnisse.

Doch Fazit des Ganzen bleibt: Vereinsarbeit (Singen, Tanzen, Sport machen, den Ort lebenswerter gestalten...) bleibt nahezu unmöglich und viele Unternehmen im Dienstleistungssektor (Gaststätten, Übernachten...) haben quasi einen Totalausfall.

Hexenbrennen, Frühlingsfeste, gemeinsames Grillen mit Freunden: Fehlanzeige!

Ich möchte die enorm lange Liste der Dinge, die uns entzogen sind, an dieser Stelle nicht fortsetzen. Sie ist schließlich Gegenstand nahezu jedes Gespräches, das Menschen in Deutschland derzeit miteinander führen.

Mein Eindruck aus vielen solcher Gespräche ist durchaus, dass den Menschen die Heimtücke dieser Krankheit bewusst ist. Die meisten kennen mittlerweile aus dem unmittelbaren Bekanntenkreis jemanden, der schwer oder lange erkrankte und dessen Familie gravierende Einschnitte erleben musste.

Aktuell bekommen wir Tag für Tag zu spüren, dass die Wirtschaft unter erkrankten oder in Quarantäne befindlichen Mitarbeitern massiv leidet. Produktions- und Lieferketten sind unterbrochen, Termine können reihenweise nicht mehr eingehalten werden und Preise explodieren.

Diese Thematik bekommen wir auch bei der Sanierung des Bahnhofes deutlich zu spüren. Nachdem uns vor Jahreswechsel die ursprünglich beauftragten Estrichleger ihr Fernbleiben mit Corona begründeten und so den Bauablauf ca. 2-3 Monate zurückwarfen, fallen uns seit Ostern die Trockenbauer total aus und dies bringt nunmehr die Weiterführung der Folgegewerke des Innenausbaus (Heizung, Sanitär, Elektroinstallation, Fliesenleger…) völlig zum Erliegen. Auch die Außenputzer wurden nun coronabedingt komplett abgezogen. Der Fortgang der Arbeiten scheint völlig offen und somit können auch die Maler außen nicht planmäßig arbeiten, das Gerüst kann nicht abgebaut werden und in der Folge scheint der Beginn der Außenanlagenarbeiten (Tiefbau, Wege, Treppen, Zugänge …) zeitlich in Gefahr. Zu alledem gibt es in vielen Gewerken Lieferengpässe.

Die (viel zu) kurze Zeit der Lockerungen nutzte unser Sportverein, das Kinder- und Jugendtraining wieder aufzunehmen. Und es war sehr schön, die bunten Trikots auf den Trainigsflächen zu beobachten und die Freude der Kinder am gemeinsamen Sport.

Die AWG Spreetal besprach mit mir einige Themen des näheren Wohnumfeldes und sehr gern trage ich zwei Gedanken aus dieser Vorstandssitzung an Sie weiter. Wir alle sehen täglich viele Hundebesitzer ihre vierbeinigen Gefährten ausführen. Häufiger als uns lieb ist, müssen wir aber auch am Wegesrand, in den Spreeauen, im Cosuler Tal etc. Hinterlassenschaften der Vierbeiner entdecken, die nicht nur unschön sind, sondern auch von mangelndem Respekt vor den Mitmenschen zeugen. Ich möchte mich deshalb heute bei denen bedanken, die stets einen Beutel beim Gassigehen dabei haben oder unser Angebot der Hundetoiletten an vielen Stellen im Ort nutzen.

Ähnlich verhält es sich mit leeren Verpackungen, benutzten Flaschen oder z.B. (ganz aktuell) gebrauchten Masken. Allen, die sich dieser Abfälle in die hierfür vorgesehenen Behältnisse entledigen, sei herzlich gedankt. Sie tragen maßgeblich dazu bei, unseren Ort lebenswert zu erhalten, die Natur zu schützen und unseren Kindern ein gutes Beispiel zu geben.

Ob es ein „Dummerjungenstreich“ war oder Absicht – bis heute habe ich keine Klarheit darüber. Am Gründonnerstag jedoch musste unser Freiwillige Feuerwehr ausrücken, um ein Feuer in einem Jägeranstand zu löschen. Die Gefährlichkeit von Feuer in Waldnähe sollte jedem klar sein. Dieser Vorfall lehrt jedoch wieder, dass es durchaus sinnvoll ist, mit offenen Augen unterwegs zu sein, um Schaden vermeiden zu können.

Mit denselben offenen Augen konnte man in den letzten Wochen auch beobachten, dass unser Storchennest in Großpostwitz wieder von einem Storchenpaar in Besitz genommen wurde. Dieses zieht nun seine Kreise über dem Ort. Mal sehen, was es für uns dieses Jahr im Gepäck mitführt…

Im letzten Amtsblatt berichtete ich über die Fülle der Vorhaben, die der Haushaltsplan der Gemeinde Großpostwitz im Jahre 2021 finanziell absichern soll. Anfang Mai wird dieser nun in Kraft treten und wir hoffen, dass wir nun möglichst zeitnah an die Umsetzung einer großen Anzahl dieser Vorhaben gehen dürfen.

Gern werde ich Ihnen darüber berichten.

Die nächsten Wochen werden für uns alle ein gesellschaftlicher Kraftakt und ich wünsche uns, dass wir uns dabei unterstützen, unsere Kraftreserven sinnvoll einsetzen und diese Zeit gemeinsam durchstehen.

Ihr Bürgermeister,
Markus Michauk

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